Freitag, 24. September 2010

Ja... liebe Leser, dass ist schon so eine Sache mit der Beziehung zu einer Flugbegleiterin um 0.55 Uhr in der Nacht, wenn auf einmal die Flugdaten auf der offiziellen Homepage des Flughafens verschwinden.
Nur als ich am heutigen Abend um 22.00 Uhr mein Popöchen zu einem entspannten Fernsehabend in das Bett drappierte, ahnte ich noch nicht, dass die Entspannung nur von sehr kurzer Dauer sein würde. 
Denn um 23.10 Uhr erschrillte Sieben undendliche Male das Haustelefon und das Einzige was meine Lauscher vernehmen konnten, war ein unerklärliches Piepen in meinem Gehörgang und da meine beste Hälfte scheinbar in der Luft schweben sollte...von einem Zwei-Tages-Umlauf aus Ghana und dieser Flug immer nach einer einstündigen Flugdauer die Zwischenlandung in Nigeria beinhaltet, waren meine kleinen Nervenzellen nach diesen unverhofften  "Piepanrufen" natürlich binnen Sekunden geweckt.
So schmiss ich meine Tasten in den Laptop und erfragte die Flugdaten für diesen Flug LH 999. Und siehe da, die Maschine war in Nigeria pünktlich um 23.00 Uhr gelandet und galt auf dem Nigerianischen Airport nach dem planmäßigen Zwischenstop als "weitergeflogen" nach Deutschland.
Normalerweise können Sie die aktuellen Flugdaten immer über den Videotext erfragen, ohne den Popo aus den Federn zu hiefen aber Ghana galt zwar als planmäßiger Start, nur über die Ankunftszeit hüllten sich die Informationsportale in grosses Schweigen.
Jetzt will ich Ihnen einmal schildern, was eine Nicole J. Küppers dann alles in der Mitte dieser Nacht angestellt hat, um jetzt mit einer relativen Entspannung diese Zeilen zu schreiben.
Also, wie bekannt...der Flug war aus Ghana kommend nach einer Stunde der Flugzeit um 22.10 Uhr in Nigeria gelandet. Dort stiegen dann noch ein paar Passagiere für das Endziel Deutschland dazu und pünktlich  um 23.10 Uhr ging die Reise weiter.
Jetzt sollten Sie als Laie wissen, dass die Flieger in der Luft sogenannte Funkfeuer senden, um die Flugroute zu überwachen und damit jeder Tower auf der Flugroute auch weiss, wo sich die Kadetten befinden und die planmäßige Ankunftszeit ermittelt werden kann.
Nur ganz offensichtlich sendete dieser Flug über zwei Stunden gar keine Informationen und das geschah, obwohl das Flivatüt schon zwei Stunden im afrikanischen Raum kreiste. Die Kollegen meiner Holden schilderten immer wieder von den unzulänglichen Sprachkenntnissen der Fluglotsen und dem Personal der Tower in diesen Ländern und das die Cockpitbesatzungen aller Flieger in der Luft, lieber mit  den vorbeifliegenden Kapitänen kommunizieren, als mit den Zuahelimumbaiharakiri-Tower-Mitarbeitern.
Also meine Recherche an den Flughäfen in Afrika verliefen via Internet ins Leere und Sie würden sagen, dass macht doch nichts, dann hat die Maschine eben eine Verspätung. 
Oder Sie gehören zu dem Teil in der Bevölkerung, die den "ach so geliebten Partner" sehr gerne, sehr  Nah am Himmelstor sehen würden aber bei mir ist das anders.
Ich mache mir dann Sorgen und so fing ich an die Service-Hotline des deutschen Flughafens/ Ankunftsauskunft zu nerven.
Der erste Anruf war schon noch von einer mässigen Freundlichkeit geprägt und "mit ganz grosser Vorsicht" erfragte ich die Ankunftszeit des Fluges aus Ghana.
Die Dame teilte mir mit, dass es über diesen Flug keine aktuellen Informationen gäbe aber das ich mich gerne wieder melden dürfte.
Da kamen natürlich die ersten Zweifel an der Aufrichtigkeit der Guten auf, also teilte ich ihr mit, dass ich um 22.00 Uhr eine Liebesabschiedsmail aus Ghana erhalten hätte und mir darin mitgeteilt wurde, dass man nun starten würde.
Das ist ein Ritual in dieser Beziehung, weil ich diese Mail immer in dem Moment bekomme, wenn die Maschine abdockt und mit meiner Liebsten an Bord zur Startbahn geschleift wird. 
Also teilte ich diese Erkenntnis der Dame am anderen Ende der Leitung mit und sagte ihr, dass sie mir nicht "etwas vom Hottehü" erzählen soll, sondern sie ungefähr "zwei verkürzte Sekunden" der UTC-Zeit hätte, die Tasten in ihren schlauen PC zu werfen, um mir die gewünschte  Auskunft zu erteilen.
Sie habe keine Daten und ich möchte mich doch in einer halben Stunde nochmalig melden, da sie die ganze Nacht in der Hotline-Panik-Zentrale den Dienst schieben würde. 
Das Telefon in die Basis gepfeffert und zurück an den Haus-PC. 
Wieder und wieder blätterte ich durch alle Portale, wo die aktuellen Ankunftszeiten standen und das taten sie auch,...nur der Flug aus Ghana stand dort zwar in den oberen Rängen aber es war auch der Einzige, der keine Ankunftszeit hinter dem Abflughafen hatte.
Mittlerweile hatte ich natürlich schon zwei Telefone auf dem Schreibtisch und wieder einmal wählte ich die Nummer der Panik-Flughafen-Lady...nur dieses Mal hatte ich noch einen Hauch mehr an Dezibell in meinem Organ.
Sie sollte mich nicht "verkohlen", denn die Maschine sei planmäßig gestartet, zwischengelandet und wieder gestartet und daher müsste sie schon seit mindestens zwei Stunden etwas über den Verbleib der Maschine oder dessen Ankunftszeit wissen.
Sie stellte sich DUMM, also wurde ich kurzerhand zur Diplomatin der innerdeutschen Beziehungen und teilte ihr mit, dass wenn sich eine Katastrophe in der Luft ereignet hätte und meine Liebste schon mit den Schwimmflügeln auf dem Weg zu mir sei, ihr weiteres Leben eine dramatische Wende erhalten würde und sie nun genau nur noch eine Sekunde der UTC-Zeit hätte, um meine Zweifel aus dem Wege zu räumen. 
Nun gut...es gibt auch Mittel, zu denen man natürlich nur greiffen sollte, wenn man sich in solch grossen Not befindet...sozusagen "die klitzeleine Notlüge" ...wie ich es in dieser Nacht war.
Mit einem sehr bestimmten Ton untermauerte ich meine "Informationsforderung" mit dem kleinen Hinweis, dass meine Liebste an Bord sei und das ich ja immerhin als "Großaktionär" der Airline eine Art "Vorgesetzte" von ihr sei und das mein Vater ihr Verhalten bestimmt in der nächsten Vorstandssitzung der Airline auf den Tagesplan bringen würde. 
Und siehe da, eine kurze Weile wurde ich in eine Dreisekundenwarteschleife befördert und mit der größten Höflichkeit von einer anderen Dame der "Hotpanikline" aufgeklärt, dass der Flieger eine zweistündige Verspätung in Nigeria gehabt habe aber die Maschine vor 15 Minuten gestartet sei und diese mit einer geringfügigen Verspätung um 6.30 Uhr in Frankfurt landen würde.
Sie entschuldigte sich vielmals für das Fehlverhalten der Kollegin und wünschte mir eine angenehme Nachtruhe!
Sehen Sie... und nun sitze ich hier und denke mir im stillen Kämmerlein:
So ein wenig "Etikettenschwindel" führt durchaus zu einer kurzen aber entspannten Nachtruhe und jetzt ist es an mir, mich bei den Damen der "Panikhotline" zu entschuldigen aber ich konnte nicht anders, weil ich meine bessere Hälfte sehr liebe und eine Katastrophenmeldung nicht aus den Nachrichtensendungen erfahren möchte!
Und jetzt nehmen wir uns alle zusammen in den Arm und sind wieder "gut" miteinander, liebe Damen des Airports!

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