Freitag, 15. April 2011

Kennen Sie denn Marleene Helmer oder auch Marlene Helmer genannt ...

Nein, Sie kennen diese Dame nicht? Wir auch nicht und ganz offensichtlich weiß außer einer ehemaligen Mitarbeiterin von uns auch sonst niemand, wer das sein soll. Die Betonung liegt auf ehemaliger Mitarbeiterin und da kennen Sie doch bestimmt die vielen Geschichten der entlassenen Leute, die da ihr Unrecht nicht einsehen wollen. Da ich Sie ja nun auch immer im Bilde halten möchte über Dinge, die man in einem Verlag so erlebt, möchte ich Ihnen die Story zu dieser auch nicht vorenthalten.

Und dabei hatte alles so vielversprechend angefangen, wenn ich doch nur das vielversprechen(d) mehr im Auge behalten hätte. Nein, ich empfinde es nicht als Schwäche Ihnen zu schildern, welchen Bankrott ich mit dieser erlebt habe, denn ob nun ich es erzähle oder die anderen Unternehmen, in der diese schon tätig war ... zumal ja nicht nur für uns gearbeitet wurde, sondern wie sich dann zum finalen Rettungsschuß heraus gestellt hat ... auch für die eigene Unternehmung ...

Sie verstehen bis jetzt nur Bahnhof, na dem kann man doch Abhilfe leisten. Es begab sich an einem Tag im Jahre 2010 eine Autorin auf den Weg zu uns, um uns ihre Manuskript vorzustellen und weil uns die Story gefallen hatte, nahmen wir diese in das Verlagsprogramm auf. So weit, so gut.

Dann traf man sich ein paar Mal hier im Verlag, da die Tante aus dem Nachbardorf kam und während dieser Treffen erzählte man über dieses und jenes. So wurde uns dann auch die Tochter an das Herz gelegt, weil diese über gute Kenntnisse am PC verfügt und auch sonst nicht auf den Mund gefallen war. Und wie es der Zufall so wollte, suchte diese gerade eine Lehrstelle und so nahmen wir diese als Lehrling in unserem Verlag auf. Die ersten Tage und Monate waren durch massive Verspätungen der Azubiene gekennzeichnet aber da ich ein netter Chef bin, habe ich diese mehr oder weniger ohne große Kommentare oder gar eine Abmahnung toleriert. Was nicht heißen soll, dass uns die Extrawurst nicht allen hier auf den Keks ging aber da ist man ja selber dabei ...

Sodele, also die Biene mit der fehlenden Uhr klagte uns das Leid der familiären Situation, denn Mutti alias Autorin hatte 6 Kinder oder da ist natürlich ein chronischer Mangel an Geld vorprogrammiert. So entschlossen wir uns, die Mutter für diverse Tätigkeiten in Anspruch zu nehmen und da diese über eine Selbstständigkeit verfügte, bekam diese kein Gehalt, weil sie eben keine Angestellte war, sondern auf Stundenbasis für uns tätig war. Dazu stellte sie uns jeden Monat ihre Arbeitskraft nach Aufwand in Rechnung und noch immer hadere ich mit der Tatsache, ob diese überhaupt die MwSt ausweisen durfte ... zumindest wurde diese kassiert und als ich meine Bedenken zum Ausdruck brachte, dass in der Abrechnung die MwSt ausgewiesen sei, wurde mir dann auch noch eine kaltschnäuzige Inkompetenz unterstellt, weil ich ... von dieser in ihren E-Mails auch "Perle" genannt ... nicht wüsste, dass auch Stundenlöhne eine MwSt enthalten. Klar doch aber da muss man schon ein wenig mehr verdienen, als zwischen 300 - 500 EUR im Monat ... dann zieht die Nummer auf das Jahr gerechnet nämlich nicht mit der MwSt ... Wie Sie und ich ja längst wissen aber das wusste die ehemalige Steuerfachangestellte wohl nicht ...

Bis hier hin also viel Larifari aber was dann folgte, wird Ihnen binnen der nächsten Minuten den Kopf einmal um die eigene Achse drehen. Mutter und Tochter waren also beide mit dem Unternehmen verbandelt und die Tatsache, dass die Azubiene einfachste Sachen nicht korrekt ausführen konnte und ich mich noch, als sei es gestern gewesen, an die Aussage des Vaters erinnern kann, dass man das von einem 17 bzw. fast 18-jährigen Lehrling auch nicht verlangen könnte oder noch besser war der Satz, dass der Ausbilder jeden Schritt eines Lehrlings überwachen muss und das wäre auch unsere Pflicht ... läßt Ihnen doch jetzt auch die Hutschnur hochgehen, vor allem wenn man bedenkt, dass man der Azubiene die Arbeit und deren Inhalte vorgegeben hatte und diese nur in Homepages oder andere Portale reinkopiert werden mussten ... das kann man doch schon von einem 6-jährigen am Fisher-Price-Computer erwarten. Aber nein, es hieß das wir nicht befähigt wären einen Lehrling auszubilden ...

Merken Sie auch die einseitige Sicht auf die Dinge ... Ja, diese Familie war wirklich unfehlbar und wusste alles besser. Dieser Tatsache war auch wohl zu verdanken, dass hier schon unmittelbar nach der Arbeit für uns das erste Mal ein Inkassounternehmen eine Pfändung des Lohnes bzw. des Autorenhonorares vornehmen wollte. Aber es kam noch besser, denn auf die Inkassoabteilung folgte dann irgendwann der Besuch einer Gerichtsvollzieherin hier ... ja, wegen dieser Fachkraft der wirtschaftlichen Erfolgsunternehmung mit der MwSt.. Da lagen wohl noch irgendwelche Schulden im Raum aus einer vorher ausgeübten Selbstständigkeit, die dann am Schluß genauso vom Erfolg gekrönt war, wie die Tätigkeit hier im Hause ...
Weiter ... damit ich den Spannungsbogen nicht überspanne und Sie vor Neugierde platzen. Also noch einmal die Fakten und für Sie zum mitlesen:
Mutti war Autorin und arbeitete auf Rechnung zzgl. 19 % MwSt für uns ... die müssen wir doch wieder bekommen, weil diese doch gar nicht ausgewiesen werden durfte, oder? ... ach soll das doch unser Anwalt klären ... Tochter war Azubiene mit notorischem Hang zur Verspätung und delitantischer Arbeitsweise ... da möchte ich Ihnen doch einmal ein Beispiel nennen, was Sie einmal ganz objektiv beurteilen sollen.

Sie wissen und ich und überhaupt jeder Mensch der schon mal ein Buch in der Hand gehabt hat weiß doch, dass ein Buch eine ISBN-Nummer hat und diese Nummern stehen zu jedem Autor von uns in einer Liste ... schön untereinander und für jeden lesbar. Und da die Biene von der Mutter mit der 19% MwSt die Cover bearbeitet hat und diese einfach nur einfügen sollte ... und sagen Sie mal ehrlich, muss man dafür einen Ausbilder an die Seite stellen, damit dieser die Überwachung der 12-14 Zahlen übernimmt?

Sehen Sie aber diese Meinung vertrat die Sippe und so ging dann diese Reihung als Zahlen auf die Reise in die Druckerei. Natürlich waren die letzten drei Ziffern am Ende die Falschen aber Sie erinnern sich ... der Lehrling war nicht süße 6-Fisher-Price-Jahre-jung, sondern fast 18 Jahre alt und wenn ich an meine Lehrzeit zurückdenke oder die Lehre meines Bruders an der Bank, dann war es NORMAL, dass auch dieser Überweisungen tätigte oder mit Zahlen jonglierte ... und das war lange Zeit vor der Bankenkrise ... nicht das Sie da jetzt auf den Trichter kommen, dass der was damit zu tun hat, dass Europa sich in der Insolvenz befindet ...

Also, die Bücher für viel Geld kamen zurück und Sie glauben doch nicht, dass da auch nur der Hauch einer Entschuldigung oder ähnliches kam ... nein warum auch, es war doch der Fehler von uns, weil wir dem Lehrling nicht hätten zutrauen dürfen, dass er 12 Zahlen in RICHTIG eintippen kann ...

Sie merken meine kleine Wut, die da langsam aber sicher unter meine Hutschnur kriecht ... denn der Klopfer war ja am Ende der, dass dieser Fehler ... aus dem ein Lehrling eigentlich gelernt haben müsste ... nach nur vier weiteren Wochen nochmalig auf den Druckerplan gerufen wurde. Selbstverständlich war das auch in diesem Fall wieder der Fehler des Ausbildungsbetriebes, weil alle Fehler aus diese Sippe immer die anderen machen, ob nun das Wohngeldamt nicht pünktlich zahlt oder das Kindergeld nicht zur richtigen Zeit da ist usw. und sofort ... Es sind immer die anderen, ist doch klar, oder was meinen Sie?
Jaja, Sie hätten ab diesem Moment die Biene auf die Strasse gesetzt, weil es ja schon den Anschein eines Boykotts haben konnte, wenn da nicht wieder der Schuldige schnell gefunden worden wäre ... na wer denn ... der Verlag natürlich.
Aber was dann folgte, wird Ihnen den Kitt aus der Brille ziehen, dass ist man sicher, denn eines schönen Tages, als die Stimmung sich in Richtung des Siedepunktes bewegte und ein weiteres Buch der Autorin auf den Markt kommen sollte fragte mich diese, ob ich etwas dagegen hätte, wenn sie dieses in einem eigenen Verlag veröffentlichen würde. Na, was würden Sie sagen, wenn Sie als Verleger diesen Satz hören würden von einer ihrer "ehemaligen" Autorinnen.
Ja, genau das habe ich auch gesagt, nämlich das ich ein Problem damit hätte und ich dann die Zusammenarbeit beenden würde ...
So verblieb man dann und ging für das Wochenende getrennte Wege. Jetzt machte mich diese unerwartete Eigeninitiative jedoch stutzig und da ja auch häufiger an unseren Firmen-Pc´s gearbeitet wurde, stapfte ich mit der Maus in den Verlauf der PC´s ... Es gibt doch dieses Sprichwort das da besagt, Vertrauen ist gut aber Kontrolle ist besser ... und was glauben Sie welche Untiefen sich dort auftaten?
Nicht nur die Tatsache das schon eine Woche vorher unter einem schon vorhandenen Verlagsnamen aggiert wurde ließ meine Augen überquellen, sondern auch der Blick in die Homepage der Autorin. Dort wurden nämlich in aller Ruhe Poster angeboten, für welche wir die Copyrights inne hatten und der Kracher folgte dann bei der Sicht in das E-Mail-Postfach ... Na das das das private Postfach war, war mir doch in dem Moment egal, als ich die gespeicherten Passwörter entdeckte ... Ist ja hier auch mein Verlag, mit meinen PC´s und was macht man in einem Verlag? Genau, alles andere aber nicht das Bearbeiten der privaten E-Mails, oder?
Ein Blick in den regen Austausch mit diversen Tanten eröffnete dann auch sehr schnell das wahre Gesicht hinter der verlogenen Fassade. Man hielt sich für Überqualifiziert und eigentlich war man der Meinung, dass man ein Unternehmen viel besser führen könnte, als wir oder bzw. ich es könnte ... die Perle ... 
Und überhaupt wäre man ja eigentlich der ganz clevere und große Macher der Insolvenz und wenn einer Ahnung hätte, dann nur die "erfolgreiche" Autorin mit der 19%-MwSt. und dem Inkassogerichtsvollzieher-Rattenschwanz im Gepäck ...
Aha, so läuft also der falsche Hase und wo ich doch soviele Dinge entdeckte, die da nicht in ein Büro gehören, ging ich sogleich in den Verlauf der Azubiene ... Und was glauben Sie womit diese den Großteil ihrer Arbeitszeit verbracht hat, während des dreimonatigen Stelldicheins hier ... mit der neuen Kollektion von H & M ... den neusten Modellen von Handys ... einer Menge von Versandhäusern und diversen anderen Portalen usw. und sofort ... Wir haben uns einmal den Spass gemacht und die Stunden zusammen gzählt, die da für uns gearbeitet wurden ... also eigentlich hätten wir doch die Hälfte des Lehrgeldes zurück bekommen müssen ...
Egal, Schnee von gestern, sollte man meinen nachdem die verlogene Bombe geplatzt war ... Denkste, jetzt will doch die Autorin tatsächlich noch einen Schadensersatz für die nicht verkauften Bücher aus dem gekündigten Autorenvertrag ... Sie dachten das nur ein zu Guttenberg dreist ist, da sollten Sie mal hier in das Nachbardorf fahren und wissen Sie was ... jetzt drehe ich den bösen Spieß einmal um und stelle alle Dinge in Rechnung, die wir durch diese Kadetten an Dramen hatten ... incl. der nicht berechtigten 19% der MwSt. aus der Selbstständigkeit ... Ganz zu schweigen von den Postern die da vorbei an uns auf der privaten Autorenhomepage zum Kauf angeboten wurden und von denen einen Segen ein IT-Spezialist ein Screen-shot gemacht hat und überhaupt lege ich jetzt alle Karten auf den bösen Tisch der Abzocker ... 
Kennt sich eigentlich irgendjemand unter Ihnen, mit einer Scheinselbstständigkeit aus? 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

#BAUERNPROTESTE ERWÜNSCHT

 ENDLICH; JA ENDLICH GESCHIEHT ETWAS IN DIESEM LAND UND IN DIESEM FALL ETWAS AUSDRÜCKLICH ERFREULICHES; DENN DIE BAUERNSCHAFT GEHT AUF DIE S...