30.03.2012
Wissen Sie, es ist ja so das die Kreativität nun nicht einem jeden geschwächten Kopf gegeben ist und das wird wohl daran liegen, dass ich über einen etwas grösseren Wortschatz als so mancher anderer Zeitgenosse verfüge ... so als Mensch der Wörter oder sagen wir doch einfach als Verlegerin. Der Fakt ist auf jeden Fall der, dass ich immer wieder bemerke, dass unsere Ideen als kreative Vorreiterrolle benutzt werden oder wie erklären Sie sich, dass exakt immer unsere PR-Ideen von anderen Unternehmungen hier am Ort aufgegriffen werden?
Sehen Sie, wir waren es die als erste neben den Buchhandlungen haben Autoren in unserem Ladenlokal lesen lassen und kaum hat man dieses getan, ziehen die Damenmoden nach. Überhaupt fällt uns auf, dass scheinbar nicht nur in der Regierung immer mehr Spione unterwegs sind, sondern auch ehemalige Autoren gerne Testkäufer absenden um zu sehen, ob wir deren Bücher noch verkaufen.
Hallooo, liebe Ex-Autoren unseres Verlages ... wenn wir uns entschieden haben keine weitere Zusammenarbeit mehr mit Ihnen zu wollen, dann machen wir auch nicht mehr das kleinste Fingerchen krumm und das meinen wir so, wie wir es sagen. Auch bringt es einem Autor nur wenig, wenn dieser hin und wieder einen Käufer auf Amazon ansetzt um dort ein Buch zu ergattern, denn wir arbeiten nicht mit Amazon zusammen und das dort unsere Bücher zum Kauf angeboten werden liegt einzig und alleine daran, dass dieses Buchhändler tun. Und das dürfen diese auch, denn sie beziehen die Bücher über den Grosshandel. Immer wieder erhalten wir da Reklamationen zu den Inhalten der Offerten auf dieser Plattform und auch schon 1000-fach haben wir unsere Autoren darüber unterrichtet, dass wir für die Inhalte der Drittanbieter nicht verantwortlich sind.
Ach wissen Sie, so manches Mal wird man auch als Verlag müde, wenn die immer gleichen Fragen an uns gestellt werden und wenn die immer gleichen Autoren mit ihren Forderungen um die Ecke kommen. Mensch Meier, wie wäre es denn zwischendurch mal mit einem Dank oder einfach einer smalltalkschen Ansprache ala "wie ist das Wetter bei Ihnen oder geht es Ihnen gut?"
Was ist das da nur manches Mal für eine Geschichte mit dem ungesunden Narzismus, der da die Menschen nur um sich selber kreisen lässt und deren Einsatz in etwa dem eines nach dem erfolglosen Hustentest mit dem Finger im Popo ausgemusterten Soldatens gleichkommt. Heya, liebe Damen und Herren, die sich da jetzt hoffentlich einmal angesprochen fühlen ... wir leisten unsere Arbeit im Dienst der Autoren und das seit nunmehr 3 Jahren und zwar jeden Tag und in meinem Fall an 7 Tagen in der Woche. Und zwar verrichte ich dieses aus einer Leidenschaft und nicht aus dem Wunsch leiden zu wollen. Und tun Sie mir und mich doch einen Gefallen und besuchen Sie doch mal diverse Autorenportale, damit Sie einen Eindruck davon bekommen, was sich da für Menschen und Verbände in der Literaturwelt tummeln und dann machen Sie sich doch bitte selber ein Bild von diesem Treiben.
Ach wissen Sie, dass man Verlage immer wieder in die unseriöse Ecke drängen will, dass geht uns inzwischen am Gesäß vorbei und auch das sich diverse kranke Gehirne im Netz versammeln, um ein wenig Glanz von uns auf ihrem Haupt zu beheimaten, stört uns "nicht die Bohne" aber das sich kein Verlag in diesem Land gegen das Regelwerk des Buchhandels auf die Strasse traut, verwundert dann doch ... Warum kneifen die denn alle miteinander und lassen die Börse des Buchmarktes einfach so gewehren, wo es doch nur dem eigenen Unternehmen schadet?
Wissen Sie, ich habe ja den Eindruck das da so eine Art resignative Starre im Verlagswesen entstanden ist und das nur eine Hand voll der Verlage hier die literarische Zensur betreiben und der Gesellschaft damit vorgeben, was in diesem Land gelesen wird und was nicht. Nein, ich habe keine Lust mehr der Welt zu erklären, dass die Bestsellerlisten den gleichen Stellenwert in der wahren Welt der Buchstaben haben, wie die Doktorarbeit eines zu Guttenbergs, denn auch mich fängt es an zu langweilen, wenn da jede Ungerechtigkeit in diesem Land einfach schon am nächsten Tag in die Historie verschoben wird ... wenn Sie sich noch an die Geschichte mit dem Ehrensold des Wulffs von vor zwei Wochen erinnern.
Mensch, da bekommt man ja den Eindruck, dass dieses Land zu einem Land der Ja-Sager geworden ist und das das Duckmäusern und die Klappe halten einen grösseren Stellenwert in der Gemeinschaft einnimmt, als das auf den bröckelnden Putz zu hauen. Was keimt denn da nur in diesem Jahrhundert in uns auf?
Jaja, ich weiss, es gibt die Akte 08/15 und die Explosiven in den privaten und öffentlichen Sendern aber ändern deren kleine Aufmärsche in der letzten Konsequenz etwas in der Gesellschaft? Da wird das Betrugsunternehmen Melango oder Expo-Guide aufgeführt und dennoch tummeln sich diese in der IHK-Liste. Was muss man denn in diesem Land ... ausser der Steuerhinterziehung ... noch verbrechen, um die tatsächliche Härte einer demokratischen Gesetzgebung zu erfahren?
Von wegen, einen Menschen um die Ecke bringen ... und wehe dem Sie haben dann in der Kindheit einen vom Otto mit der Schüppe auf den Kopf bekommen oder die Mutter hat ihrem lautstarken Wunsch nach dem Schokoriegel im Kassenbereich nicht nachgegeben. Was da in ihren Erzählungen als kindliche Erfahrung der Abend-unterhaltung dient, wird vor den Richtern als strafmilderndes Ereignis gewertet. Dabei kennt doch ein jeder den Otto mit der Schüppe oder bekam die Choco-Crossies anstatt der Rollos mit dem Minzgeschmack.
Nein, mir gefällt diese Nation immer weniger und natürlich hat jedes Land viele Ottos, Wulffs und Guttenbergs aber zumindest kommen diese in anderen Ländern nicht so ungeschoren und mit reichlich Kohle in der Knippe damit durch. Wo leben wir denn, wenn die Dinge die nicht Rechtens sind ungeahndet bleiben und eine ganze Nation immer weiter zur Tagesordnung und der Resignation übergehen?
Haben Sie denn niemals das Bedürfnis auf den Tisch zu hauen oder auf die Strasse zu gehen, um nicht gegen irgend einen Bahnhofsbau oder die Versendung von Atommüll zu demonstrieren? Mann, wo sind die Helden der Werte und des ausdauernden Kampfes und der Nichtflucht, wenn es einmal schwierig und unbequem wird? Armes Deutschland, armes Verlagswesen ...
Nein, mich interressieren die Marotten der Liefers & Co nicht und ob die sich jeden Tag die goldene Kugel verpassen und auch ist mir so etwas von egal, ob da wieder die Mutter Schöneberger über den 8en roten Teppich in der Woche dackelt und das all deren Kids wahrscheinlich in vielen Jahren ihre Vernachlässigungsbiografie unserem Verlag anbieten werden ... auch will ich nicht wissen, an welcher Stiftung welcher Bertelsmannburdsche-Kadett beteiligt ist und wer da die Fäden nach Hannover in das Marschmeyer-Viertel spinnt ... sondern ich will das sich ein Volk gegen die üblen Dinge in diesem Land wehrt und aus dieser Dornröschenschlafstarre erwacht, um endlich den vergifteten Paradisapfel auszuspucken ... Und kommen Sie mir später nur nicht mit diesem Satz aus den 40er Jahren: "Wir haben es alle nicht gewusst ..."