28.07.2012
Titanic ... Moment, diese Zeitschrift gibt es noch, wie ich zu meinem Erstaunen soeben lese?
Vor allem finde ich so faszinierend daran, dass diese keine Angst vor dem Vatikan haben ...
Na Ihr verschlafenen Redakteure, Ihr wollt doch jetzt nicht nach Jahren in der Versenkung wieder von Euch reden machen, nur weil Ihr den Papst auf die Schüppe nehmt. Das machen andere und ich schon seit Jahren und zwar ohne Angst vor dem Zwergenstaat in Rom. Man sieht wieder einmasl mehr, mit welchen Mitteln so mancher arbeitet, um unbedingt in die Medien zu gelangen. Entweder knallen die sich die kleinen Joint-Tüten in den Kopf oder essen wie der Hasselhoff einen Burger auf dem Küchenboden ...
Ach kommen Sie, ganz abgesehen von diesem etwas peinlichen Auftritt des am Boden liegenden Hauptprotagonisten ... I ve been looking for freedom ... war das doch eine sehr gelungene PR-Aktion von der Tochter der Haselnuss, denn seit dieses kleine Filmchen aus dem Leben des scheinbar nicht Members der Betty-Ford´s über Youtube und andere Medien verbreitet wurde, ist der doch wieder ganz gut im Geschäft. Vor allem darf man ja seine Rolle auch nicht vor ca. 20 Jahren vergessen, als hier die Mauer gefallen ist und mit dieser im Anschluss unsere westlichen Kinnladen ... nach dem wir die Rechnung für diesen kleinen Akt präsentiert bekommen haben ...
Es ist einfach so, dass man mit dem Elend des Anderen mehr Dollars reinschaufeln kann, als wenn man da das angepasste Leben eines Papst Ratzingers führt. Warum das so ist, dass fragen Sie mich nicht wirklich, oder?
Das funktioniert immer auf die gleiche Art und Weise mit dem Elend und dem Verdienen daran. Ein paar gelungene Bilder aus dem überschwemmten Dorf und dann noch ein paar Leidensmienen und schwimmende Kühe im Wasser und schon machen sich diverse Mannen auf den Weg, um ein Stück vom empathischen Spendenkuchen mit zu bekommen. Ja was denken Sie denn warum da die Hilfsorganisationen wie die Pilze aus dem Boden schießen, wenn da ein Tsunamie oder ein Twister sein Unwesen getrieben hat. Da kommt die wahre Goldgräberstimmung auf und was glauben Sie denn wohl warum auch so gerne die grossen Verlagshäuser in Sachen Charity unterwegs sind ... bevorzugt mit Stiftungen oder kleineren Hilfsorganisationen?
Na weil es dann mächtig in der hauseigenen Kasse klingelt und dieses erhaschenden Mitleid auf Kosten der wahren Opfer eigentlich nur dem eigenen Unternehmen dienlich ist. Ach hören Sie doch auf, Sie können mir doch nicht erzählen das da wahre Empathie hinter den Kadetten aus Film und Fernsehen steckt, wenn diese da mit der Kelly-Bag und den Dolce & Gabana-Jeans am Gesäß durch die Pampa in die Regionen der wahren Armut fahren. Wenn ich Gutes tue, dann mache ich das in der stillen Kamer und schleppe nicht ein Kamerateam mit mir herum. Jaja, Sie sagen jetzt aber das diese Aktion eines Brad Pitt oder einer Angelina Jolie die caritative Kasse klingeln läßt, wenn die beiden sich auf den Weg machen. Das mag ja bedingt stimmen aber Sie können doch wohl nicht von der Hand weisen, dass da auch sehr gut die eigene Kasse klingelt, wenn da nämlich zufällig der Brad wieder den Ritter der Heilsarmee macht und zufällig seine Frau gerade einen neuen Streifen abdreht ... Und Oh Wunder, kaum sind die Filme im Kasten und in der Folge in den Kinos, schon wird die Großfamilie nur noch am Flughafen gesehen ...
So ist das eben mit dem Narzismus des Einzelnen, denn die wahren Helden des alltäglichen Katastrophenlebens sind die ungenannten Gestalten, die da eben nicht nur auf eine Stippvisite in den armen Ländern ihre Lebenszeit verbringen, sondern jeden Tag den Blick auf das Elend haben. Kommen Sie mir jetzt nur nicht mit dieser ein "Herz für Kinder"-Litanei ... ein Herz für die dahinter stehende Unternehmung wäre der wahre Titel oder wenn da demnächst wieder die grosse Gala in das Haus steht ... wo der Starkoch aus München wieder die kleinen Gaumenfreuden für viel Geld den Gästen präsentiert und wo die Damen wieder das Schaulaufen für die deutschen Designer starten. Nein, tue Gutes und sprich darüber meint der weise Mann aber ganz anders ... und damit hat er nicht das Zelebrieren der eigenen Person gemeint und vor allem würde mich ja auch interessieren, wieviele da wohl den Igel an diesen Spendenabenden in der Tasche haben ... wenn ich da noch an die Geschichte mit dem Geburtstag einer Freundin denke ... ja ich weiss, ich habe diese schon einmal erzählt aber ich finde sie verliert einfach nicht an Aktualität.
Party ... 100 Personen an der Zahl ... sagen wir 50 Gäste davon alles andere als sehr weit entfernt vom Leben als Hartz4-ler, wenn Sie verstehen was ich damit sagen will. Die Gastgeberin verzichtet auf jegliche Form für Geschenke, weil sie lieber Geld für eine hilfsbedürftige Familie hier vor Ort sammeln möchte und zu diesem Zweck stellt diese eine Spardose unübersehbar auf das Buffet. Wie schon gesagt ... 100 Personen bei Live-Musik, einem ausgezeichneten kulinarischen Buffet, unter Pavillions im Garten mit einem Grillmeister für das Filet und vielen fleissigen Helfern für die Getränke. Sogar eine Cocktailbar wurde errichtet um dem Ganzen ein karibisches Flair zu geben ... und nach dem Kassensturz am nächsten Tag ... Sie erinnern sich 100 Gäste ... sind da nur schlappe 800 EUR im Klingelbeutel. Da fliegt einem doch das gegrillte Filet aus dem Kopf oder?
Überhaupt gibt es ja Geschichten, die man im ersten Moment des Hörens einfach nicht glauben möchte, weil diese eine derartige Dreistigkeit in sich verbergen, dass noch 48 Stunden nach der Schilderung dieser Story aus unserem Ort die Ohren, die Zehen und auch der Kopf schlackern. Das ist so, dass wir hier im Dorf einige traditionsreiche Firmen haben ... genau, diese über Generationen aggierenden Familienunternehmungen, jene die da auch immer seit Jahrhunderten an einem jeden Sonntag in der ersten Reihe innerhalb der Kirche sitzen und deren unternehmerische Heiligenschein auch nicht dadurch in das Wanken gekommen ist, weil diese vor ca. 70 Jahren mit dem grössten Verbrecher dieser Nation an einer Tafel gespeist haben und in der Folge erst im letzten Jahrzehnt eine Wiedergutmachung an die jüdische Zwangsarbeiter-Kasse zahlen mussten, weil diese Sklaven der Verfolgung damals deren Unternehmen geretten oder auch saniert haben. Und wenn Sie jetzt denken das nach der Zahlung der Wiedergutmachung und dem steten Besuch des Tempels auch eine Sanierung innerhlab der ausbeuterischen Köpfe stattgefunden hat ... dann sollten Sie jetzt unbedingt die 48 Stunden alte Geschichte aus dem Laden der Pavoni´s hören:
Eine mittelalte Frau kommt in unser Ladenlokal und wie es häufig der Fall ist kommt man in das Gespräch ... na bei 80.000 Einwohneren kennt man faktisch jeden der in diesem Dorf geboren ist und wenn man ihn nicht selber kennt, dann aber wenigstens dessen Tante oder Nichte ...
Egal, Frau erzählt das sie auf dem Weg zur Arbeit ist und zwar in einem relativ grossen Unternehmen hier vor Ort ... genau, eines der Traditionshäuser mit der etwas angebräunten Vergangenheit. Sie steht also in 3 wechselnden Schichten seit mehr als 20 Jahren bei denen am Fließband und presst oder stanzt da Teile für dieses und jenes. 5 Jahre hätte sie noch vor sich in diesem Knochenjob aber immerhin würde Sie ja noch die Betriebsrente kriegen, denn alle ihre Nachfolger bekämen diese eben nicht mehr. Natürlich fragte ich sofort nach dem WARUM?
Und jetzt schnallen Sie sich bitte auf ihrem humanitären Stuhl fest ... der Grund der ausbleibenden Betriebsrente für die jetztige Generation ist der, dass diese wohl auch keinen deutschen Pass haben, sondern aus Zweigstellen des Unternehmens im Ostblock stammen. Und diese werden dann unter dem Deckmantel der Einarbeitung in unser Dorf gekarrt und arbeiten dann neben dieser herzlichen Frau für satte 2,50 EUR in der Stunde am Band. Nein, Sie haben sich nicht verhört liebe Verdis ... 2,50 EUR während der deutsche Nachbarkollege das mindestens 5-fache in der Stunde verdient. Jetzt kennt man diese billigen Arbeitskräfte ja durchaus auch vom Bau oder von den Spargelfeldern aber das die moderne Sklaverei auch in ein 80.000 Seelendorf den Einzug gehalten, erschüttert mich schon. Und da wundern sich die heiligen Mannen des sonntäglichen Kirchbesuchs darüber, dass man nur hofft das da sehr bald diesen Unternehmungen der Ausbeute auf die Finger geschlagen und deren Unternehmen dem Erdboden gleich gemacht werden ... was sagst denn Du dort Oben dazu, wo Du die diversen Chefs doch an einem jeden Sonntag in der ersten Reihe in der Kirche sitzen hast. Kannst Du denen nicht bei dem nächsten Besuch einmalig das grosse Kreuz aus dem Erker auf den Kopf fallen lassen?
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