Dienstag, 20. Juli 2021

#Die kleine Schwester der Nett

Na ja, diese Schwester haben ja nun nicht die Jugendlichen des 2.0 erfunden, sondern es waren wohl die Jugendlichen des 1.9, also die die noch immer mit der D-Mark rechnen und sich partout nicht an die Digitalisierung von jedem Flaschenöffner gewöhnen wollen, denn alles war ja nun wahrlich nicht besser in den frühen Tagen aber zumindest hatten wir eine ungefähre Perspektive in Sachen Zukunft. Unsere Renten sind noch sicher, was die Jugend wahrhaft nicht sagen kann, denn trotz des Unmut über die heran gedeihende Generation, möchte ich nicht in deren dünnen Haut stecken, denn nichts ist mehr zuverlässig und im Zeitalter der Oberfläche und steten Option, gewähren einem auch nicht mehr die Dienstherren den Arbeitsplatz auf Lebenszeit und nicht nur das, wir hatten ja durchaus schon einmal von einem Ozonloch gehört und auch war uns der Begriff Atomendlager und Kernkraftwerk geläufig ... doch, doch, die Abholzung der Regenwälder war auch hin und wieder auf der Agenda der Grünen aber der Klimawandel, das Schmelzen des ewigen Eis und das damit zwangsläufige Aussterben des Eisbären. Ganz zu schweigen von der schwindenden Artenvielfalt mancher Spezies, doch waren es in unserer Jugend überschaubarere Probleme, die Sache mit dem 5G war nicht geboren und wir hatten auch nicht die unzählige Qual der Wahl in Sachen TV, denn unsere drei Sender stellten uns nicht vor die Entscheidung des Schauen. Also für das Schlachtfeld, was alle Generationen zuvor verursacht haben, habt ihr alle noch verdammt gute Laune und bei der Aussicht für das Jahrzehnt, wäre ich heilfroh, wenn ich überhaupt noch die Chance auf Kapital beziehungsweise das Sparen hätte. Euer Leben beginnt mit dem Minus-Zins, dem Minus auf dem Staatskonto, dem Minus an Natur, dem Minus an Zusagen und dem besonders schwierigen Minus innerhalb der EU. Wenn die Jungen jetzt mit dem Bewusstsein eines Alten die Nachrichten sehen würden, dann hätten sie verdammt noch einmal mehr als nur das Recht den kollektiven Todesengel in den Seniorenheimen zu spielen. Wir haben in unserer Zeit zugelassen das die Grundwerte und die Disziplin und vor allem der Respekt entschwunden sind und ein wenig waren wir alle es auch, welche diesen Erdball behandelt haben, als hätten wir noch weitere in Reserve und jetzt stehen die Jungen dieser Zeit vor den überdimensionierten Aufgaben des schwächelnden Erdballs oder liegt die Krux von der Geschichte wahrlich nur an dem Zuviel der Menschheit? Ach was nutzt es dem, der da jetzt seinen Schulabschluss in der Tasche hat und eigentlich nur munter in das Studentenleben flüchten will, wenn wir alle ihnen die Zukunft verderben ... ihr habt nicht annähernd mehr so viel zu lachen, wie wir es hatten und die Last der Schulden wird auf euren Schultern ausgetragen. Traditionsbetriebe sterben aus, den Besuch bei dem Schneider kennt die Primemark Generation nicht mehr und das man ein Tischtuch nicht nur bügeln, sondern auch stärken kann, ist euch so fremd, wie alle die die wir in das Land hinein gebracht haben ohne zu bedenken das diese nicht unweigerlich unsere Sitten und Gebräuche anerkennen oder zumindest tolerieren. Wir hinterlassen euch ein gespaltenes Land, in dem die Migration gescheitert ist, wo sich Gesellschaften parallel auseinander dividert haben und wo die rechte Hand nicht weiss, wie sich ein fairer Lohn anfühlt, während die linke versucht dir die sauer verdienten Flocken wieder aus der Tasche zu ziehen. Ihr werdet die sein, die ihre Autos an der Steckdose aufladen müssen, ihr dürft zusehen wie die letzte Biene aus der Blüte fällt und ihr werdet die Spätfolgen alleine zu ertragen haben. Auch waren wir es, die dem Wahn der Kunststoffe via Tuppero erlegen sind und ja, wir waren es die für den Werteverfall verantwortlich sind, denn wir haben versäumt dem jungen Gemüse häufiger auf ihre Finger zu klopfen. Wer bringt denn seiner Brut noch bei, wie man eine festliche Tafel mit hochwertigem Porzellan fabriziert und wer zeigt ihnen die Abfolge der Bestecknutzung, ganz zu schweigen von der aneinander Reihung diverser Gläser zum festlichen Mahl. Wie soll eine Generation die Kultur der Vorgänger übernehmen, wenn selbst diese sie schon nicht mehr lebt. Ja, wir haben das Schnell-Schnell-Konsumieren publiziert und wir waren es, die die "Geiz ist geil-Mentalität" in den Umlauf gebracht haben und wir müssen uns auch nicht beklagen, dass die lieben Kleinen das Moorhuhn dem Sandmännchen vorziehen. Unsere Generation hätte den Bill Gates in die Flucht schlagen müssen und die Kids würden unter dem Zuckerberg eine Ansammlung von dem Süssmittel vermuten und viele Mobbing-Opfer wären der Welt erspart geblieben. Fassen wir zusammen, wie eine jede Generation hat sich auch die junge nicht selber gemacht, sondern die von uns empfundenen Unarten haben wir diesen angezüchtet. Wir haben die Dauer der Schulzeit bis zum Abitur drastisch verkürzt und durch die Öffnung der Mauer für Milliarden an Solidaritätsbeiträgen gesorgt und während wir mit der gerümpften Nase die Jugend aburteilen, müssen sich diese durch die unbeständigen und wahrlich unzuverlässigen Tage der Zukunft bewegen. Nein, wir waren nie besser und die Fehler die wir gemacht haben, werden noch Jahrzehnte die Nachfolger bluten lassen. Oh mein Gott, wird so manche Grossmutter des 2.0 sagen, früher war alles besser, doch früher war es tatsächlich besser, denn unsere Welt war unverbrauchter und die Leichtigkeit des Seins, war ein legitimierter Lebensstil, der nicht zwingend zu Konsequenzen geführt hat. Eben, was darf die Jugend denn noch oder besser gesagt, was kann diese denn noch ... in der Nacht beschwingt und angetrunken mit dem Fahrrad nach Hause ... da gibt es doch mindestens den Entzug des Führerschein und nicht selten auch das blaue Auge dazu, denn noch nie zuvor in der nahen Geschichte war es derartig gefährlich in der Nacht durch die Innenstadt zu wandeln, wie in diesen Zeiten der ungebremsten Globalisierung. Ja, unsere Generation hat Tür und Tor für die osteuropäischen Banden geöffnet und wir haben den rechten Flügel zu neuem Glanz verholfen. Und nicht nur das, sondern wir hinterlassen in der Folge mehr Minus als Plus auf dem Lebenskonto und jetzt mal ehrlich und zwar ungeschönt unter uns neuen Alten: Hätten Sie sich selber hoch motiviert in dieses Zeitalter katapultieren wollen, mit all den unangenehmen Randerscheinungen dieser Zeit, wie würden Sie dem entgegnen, wenn sie diesen Karren aus dem gesellschaftlichen Dreck ziehen müssten und wenn Sie schon mit der Geburt in der Pro-Kopf-Verschuldung statistisch erwähnt würden? Oh ja, die Jugend weiss es sehr wohl zu schätzen, wie schön ein Sonnenbad in einem Freibad anmutet, doch auch hier haben wir munter für das grosse Loch in der Atmosphäre gesorgt und ja, auch wir haben die Weltmeere verschmutzt und dürfen uns als die wohl faulste Nachbrut der Nachkriegler bezeichnen, denn wir haben das Chillen und herum lungern in die Welt adaptiert, die Null-Bock-Generation, die sich nur in Streber und eben deren Gegensätze aufteilte. Doch wem nutzt das ganze nostalgische Gequatsche, wenn wir der Generation nach uns nur einen Haufen Kacke hinterlassen? Den Generationsvertrag hat nicht der Rentner der Neuzeit aufgehoben, sondern es war der elektronische Babysitter, welcher sich still und leise via Mobil-Telefon verabschiedet hat. Ohne dieses Ding und die minütliche Nutzung läuft gar nichts und niemand auf diesem Globus glaubt jemals an ein Ende des Zockens. Wissen Sie überhaupt wie viele der neuen Jungen zocken, also vor dem Bildschirm vegetieren und in die virtuelle Welt eintauchen? Das wollen Sie gar nicht wissen, denn es gibt von diesen mehr, als Menschen auf dem Friedhof liegen. Friedhof, auch so eine Geschichte, denn was glauben Sie denn warum der Trend mit den Plattengräbern so mutiert ist? Wie, dreimalig die Woche zum Friedhof müssen und das Grab eines lieben Verstorbenen gießen oder einfach nur vom Unkraut befreien. Die Jugend glaubt wahrscheinlich an eine smarte Bewässerung mit integrierter Harke im Grab. Wissen Sie, ich gehöre zu den Gängern, also ich nehme mich der letzten Ruhestätten an und glauben Sie mir, nie zuvor sind mir so wenig Kids begegnet, wie auf dem Friedhof. Es sind nur die Mannen meiner Generation die da munter die Gießkannen schleppen, wenn Petrus uns wieder in den Sommermonaten gar kocht und wenn sich da doch mal etwas Junges verirrt, dann auch nur um mal kurz zu schauen aber im Leben nicht, um den Löwenzahn aus dem Erdreich zu ziehen, der da in Höhe von Omas Haupt aus dem Erdreich ragt. Wobei, da bin ich mir noch nicht einmal sicher, ob es der generativen Jugend geschuldet ist oder an den aufgeklebten Fingernägeln liegt?

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